- 04:45 h
- 177 m
- 169 m
- 142 m
- 223 m
- 81 m
- 13.90 km
- Start: Rheder
Der Rundwanderweg Nr. 2 beginnt vor der St. Katharina Pfarrkirche in Rheder. Nutzen Sie die Gelegenheit und schauen Sie sich die Kirche kurz von Innen an. Danach gehen Sie entlang der Straße Richtung Schloss, durchschreiten die Tordurchfahrt von Schloss Rheder und lassen den Blick auf das atemberaubend schöne Schloss und den einmaligen Innenhof auf sich wirken.
Sie betreten nun den den Naturpark Sieseberg und sogleich bietet sich ein grandioser Blick in den weiten Landschaftspark, der von der Nethe durchflossen wird. Die Westseite des Schlosses und Partien des Unterdorfes mit der Kirche liegen nun in Ihrem Blickfeld. Gestalterisches Hauptmerkmal des Landschaftsparks ist bis heute eine Sichtachse, „Pückler-Schlag“ genannt, die sich vom zentralen Gartensaal des Schlosses bis in die Höhen des steil ansteigenden bewaldeten Sieseberges erstreckt.
Ein erhaltenes Ausstattungselement des Parkes ist der Tempel auf einer Anhöhe am Eingang. In direkter Nachbarschaft des „Pückler-Schlages" auf etwa der Hälfte des ansteigenden Waldes befindet sich unter einer Blutbuche das Erbbegräbnis der heutigen Besitzerfamilie Spiegel von Peckelsheim, mehrfach zu erreichen über eine separate Zuwegung und mehrere Natursteintreppen.
Sie passieren im weiteren Verlauf des Weges den Schlossteich, nach barockem Vorbild gespeist durch unterirdisch zugeführtes Wasser aus dem Mühlengraben.
Sie wandern durch den Landschaftspark direkt am Fuße des Sieseberges mit seinem reichen Bestand an alten Baumriesen und passieren einen weiteren Teich, den Rohr- oder auch Riedteich, der vom Zufluss aus dem Schlossteich, aber auch von echtem Quellwasserzulauf des Sieseberges gespeist wird. Von hier aus sollten Sie noch einmal einen Blick zurück auf das Schloss werfen und die ganze Aufmerksamkeit der umfassenden landschaftlichen Gestaltung schenken. Besonders reizend ist diese Auenlandschaft im Frühjahr, wenn Wiesenschaumkraut, Lerchensporn und der Bärlauch in voller Blüte stehen.
Weitere botanische Raritäten birgt der Landschaftspark und das weite unter Naturschutz stehende Gelände des Sieseberges. Der Märzbecher beispielsweise zählt noch zu den sich großflächig ausbreitenden Frühestblühern.
Nachdem Sie den Park durch den Torpfeiler verlassen haben, wenden Sie sich sofort nach links und verbleibst auf dem von Forst- und Landwirtschaft genutzten Weg, der Sie zwischen dem Waldgebiet „Mähne" und dem landwirtschaftlich genutzten „Dollenkamp" leicht ansteigend bis zum Beginn des „Sünderholzes" führt. Beide Waldgebiete gehören zum Besitz des Grafen Sierstorpff, Bad Driburg.
Kurz nachdem Sie das Fichtenwäldchen auf der Feldseite passiert haben, erreichen Sie den Verbindungsweg von Siddessen nach Schmechten bzw. Istrup. Hier lohnt ein Blick auf den Brakeler Talkessel, auf die hochgelegenen Felderbreiten und die ausgedehnten Waldstufen des Lippischen Berglandes und des angrenzenden Weserberglandes. Selbst der Köterberg ist bei klarem Wetter von hier gut auszumachen.
Ein Stückchen weiter geradeaus kommen Sie zur rechtwinkligen Abbiegung des Weges nach Schmechten und Istrup. Hier erreicht das Gelände eine Höhe von ca. 225 m. Sie gehen jedoch geradeaus auf dem konstant abschüssigen Weg durch das Sünderholz und überqueren schließlich die K 20, die Gehrden und Schmechten miteinander verbindet. Hier wenden Sie sich nach halblinks und gehen den stetig ansteigenden Waldweg parallel zur Kreisstraße durch das „Mittelholz", vorbei an der Schutzhütte „Eichental“ und am Schießstand in Richtung Gehrdener Sportplatz, der dem Feriendorf Gehrden vorgelagert ist. Hier triffen Sie ein erstes Mal auf den Obstbaumlehrpfad, der seit 1995 angelegt ist. 54 verschiedene Obstsorten sind hier angepflanzt, einige davon ortstypisch wie z.B. der „Brakeler Apfel“.
Sie passieren den Hudewald, er dient in früherer Zeit als Gemeindewiese, auf der die Kleinbauern und Bürger des Ortes bis zu drei Rinder weiden lassen konnten. Die Anpflanzungen des Hudewaldes erfolgt 1997 nach historischen Vorgaben in der Trägerschaft des Heimat- und Verkehrsvereins Gehrden. Der Bestand von 52 noch vorhandenen Eichen, allesamt Naturdenkmale, ist um 103 Neuanpflanzungen ergänzt.
Über den Sportplatz gelangen Sie in den nördlichen Randbereich des Gehrdener Feriendorfes und triffen wieder auf den Obstbaumlehrpfad, von dem Sie einen außergewöhnlichen Blick auf den Hudewald haben.
Wenn Sie der Straße geradeaus folgen, erreichen Sie den Rotheweg, der nach rechts ins Dorf führt. Bergab, vorbei am barocken Bildstock „Christus am Ölberg“, errichtet 1708, erreichen Sie die Öse. Dieser kleine Fluss durchquert die Gemeinde Gehrden und mündet bei Siddessen in die Nethe. Sie folgen dem Lauf der Öse entlang des Gewässerlehr-pfades, der vom Sportfischerverein errichtet ist. Zahlreiche Infotafeln geben hier Auskunft über die heimische Tierwelt im und am Bachlauf. Vorbei an der ehemaligen Klostermühle aus dem Jahr 1708 erreichen Sie einen Bildstock aus dem Jahr 1701 mit dem Bildnis einer Pieta.
Danach gelangen Sie nach rechts, in die Dorfmitte auf den Hansaplatz. Sie sollteen nicht versäumen, sich den historischen Ortskern anzusehen. Kurze Wege führen zum Schloss Gehrden, dass bis zur Säkularisation im Jahr 1810 ein Benediktinerinnenkloster war. Heute beherbergt es ein Hotel. Ein Kleinod hohen Ranges ist die im 12. Jahrhundert erbaute ehemalige Klosterkirche St. Petrus und Paulus, heute Pfarrkirche Gehrdens. Romanische Architektur und barocke Ausstattung bilden eine einzigartige Synthese. Sie beherbergt nicht nur eine Fülle von Kunstschätzen, sondern auch eine historisch einzigartige Glockenanlage, bestehend aus neun Glocken. Im ehemaligen Klosterbezirk befindet sich auch die Apostellinde, sie soll die drittälteste Linde in Deutschland sein. Über das genaue Alter ist sich die Fachwelt nicht einig.
Bevor Sie zum Hansaplatz zurückkehren, sollten Sie noch das ehemalige Rathaus sowie weitere sehenswerte Fachwerkbauten ansehen. Sie passierst die Bürgerhalle und setzt vom Hansaplatz aus ihre Wanderung in Richtung Ösebrücke fort, die eine Statue des Hl. Nepomuk ziert. Links abbiegend in die Straße „Am Ring“ müssen Sie nun den stetig ansteigenden „Rosenberg“ hinaufwandern, der von der alljährlich stattfindenden Kreuztracht am Karfreitag wohl vielen Menschen bekannt sein dürfte. Steinerne Stationsbilder, die nach dem Ersten Weltkrieg von Gehrdener Familien zum Gedenken an die gefallenen Söhne gestiftet wurden, begleiten Sie bis zum Ziel in Form eines steinernen Hochkreuzes auf die Anhöhe. Hier steht auch die Katharinenkapelle von 1668 sowie ein doppelseitiger barocker Bildstock mit einer Legendendartstellung zur Vita der Hl. Katharina.
Von diesem Standpunkt aus können Wandernde eine Weile Umschau halten. Lohnende Fernsicht in alle Himmelsrichtungen: im Westen das Eggegebirge, die Ortschaften Altenheerse und Drinenberg, im Osten ein partieller Blick auf Siddessen und ein herrlicher Blick nach Osten z. B. auf die Radarstation bei Auenhausen.
Sie setzt ihre Wanderung auf der linken Seite des Hochkreuzes durch ein der Gemeinde Gehrden gehörendes Weidegelände fort, hier triffen Sie auf ein weiteres Teilstück des Obstbaumlehrpfades. Am Ende der Weide führen Sie der Weg linker Hand über den asphaltierten Weg, der bergab im spitzen Winkel auf den Weg durch das herrlicheTiefental nach Siddessen führt.
Bevor Sie ihre Wanderung fortsetzen, können Sie die Sehenswürdigkeiten Siddessens anschauen. Das älteste Baudenkmal, das barocke Portal der ehemaligen Kapelle von 1668, steht am südöstlichen Zugang zum Kirchplatz und ist geschmückt mit dem Wappen des Bischofs Ferdinand von Fürstenberg. Die heutige Kirche, ein neugotischer Bau aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, einige sehenswere Häuser und Höfe mit Hausinschriften, der Wasserhof sowie zwei barocke Bildstöcke mit den Bildnissen des Hl. Antonius und der Hl. Apollonia zählen zu den Sehenswürdigkeiten im Dorf.
Nur wenige Meter östlich der Kirche gelangen Sie zum Beginn des „Klinkenhahn“, einem am Berghang zunächst parallel zur Öse verlaufenden Weg. Nach einigen hundert Metern mündet die Öse in der Talsenke in die Nethe, die nun auf der rechten Seite unterhalb ihres Wanderweges dahinfließt. Dieses Teilstück des Wanderweges ist jüngst als Radweg ausgebaut worden und quert über eine neue Brücke die Nethe und verläuft dann parallel der B 252 in Richtung Rheder.
Sie bleiben auf dem leicht erhöht liegenden Waldweg, der Sie, parallel zum Nethelauf, wieder durch das Naturschutzgebiet Sieseberg führt, bis Sie auf Höhe des Flutwehrs sind, welches einen Teil des Nethewassers für den zuvor beschriebenen Mühlengraben abzweigt. Über einen schmalen Fußpfad laufen Sie die kleine Anhöhe zum Steg über den Mühlengraben hinab und überschreitest die Wehrbrücke, um die im Jahre 2000 errichtete „Fischtreppe", genauer gesagt den „Mäander-Pass" in Augenschein zu nehmen. Von hier aus ist das in Nord-Süd-Richtung verlaufende Nethetal in seiner ganzen Weite wahrzunehmen. Auch die„ Spiegelbreite" auf der anderen Seite des Nethetals ist von hier aus gut auszumachen.
Sie begeben sich nun über den „Philosophenweg", so ist die offizielle Bezeichnung des Damms zwischen Nethe und Mühlengraben, wieder zurück nach Rheder. Was die Fauna hier anbetrifft, so sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sowohl die Wasseramsel als auch der Eisvogel beständige Bewohner dieses Areals sind. Sie kommst noch an künstlich geschaffenen Teichen vorüber, die zur Biologischen Kläranlage der von Mengersen'schen Dampfbrauerei gehören. Unter ständiger Zuführung von Sauerstoff durch ein bewegliches Schlauchsystem in das leicht verschmutzte Wasser, klärt sich das eingeleitete Schmutzwasser von Teichbecken zu Teichbecken auf natürliche Art und Weise.
Nach wenigen weiteren Schritten sehen Sie die Einmündung des Sieksbachs in die Nethe. Er hat sich seinen Weg von den Hampenhausener Quellen durch das landschaftlich reizvolle abgelegene Rheder'sche Siektal, genannt „Himmelreich“ gebahnt.
Über den Parkweg, den Sie zu Beginn ihres Rundwanderweges bereits kennengelernt haben, oder die anfangs erwähnte Wegvariante über die „Katharinabrücke“ gelangen Sie wieder zurück ins Dorf und zu ihrem Ausgangspunkt an der Kirche.
Abweichende Wege/Abkürzungen werden von der Stadt Brakel nicht gepflegt.
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