Mit gutem Grund ist das Rathaus als Kunstwerk von europäischem Rang in die UNESCO-Liste 1 aufgenommen worden. In mehreren Jahrhunderten (ab 1325) haben seine Fassaden ihre heutige Gestalt erhalten.
1325 entstand das Langhaus im Osten, 1480-1490 der mittlere Westgiebel, 1565 die Ratslaube an der Mittelstraße, darüber 1589 die Kornherrenstube, gleichzeitig am Südende der Marktseite die neue Ratsstube, als Höhepunkt der Weserrenaissance 1612 der Apothekenerker.
Im Besonderen sind es die kostbaren Steinmetzarbeiten am Apothekenerker und an der Ratslaube, die das interessante Gesamtbild bestimmen. Zur Zeit der Renaissance waren in Lemgo bedeutende Steinmetzmeister am Werke, wie beispielsweise Georg und Ernst Crossmann. Sie haben auch an der Ausgestaltung der beiden bedeutenden Kirchen, St. Nicolai und St. Marien, mitgewirkt und sind zu ihrer Zeit über die Grenzen der Stadt bekannt geworden.
Heute nutzt die Stadtverwaltung das Rathaus.
An der Marktplatz-Westseite gegenüber dem Rathaus wurde zwischen der Ratswaage und dem Haus Asemissen 1976 eine neue Häuserzeile errichtet.
In die Restaurierung der Marktplatzgebäude wurde das Ballhaus einbezogen und das seiner Ostseite gegenüberliegende Zeughaus. Auch der Ratskeller wurde von Grund auf saniert. Als letzte Maßnahme wurde 1982 die Alte Sparkasse neben dem Ballhaus abgerissen, um dort das architektonische Gesamtbild der Marktplatz-Südseite zu ergänzen (Schmiedeamtshaus).
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