Ursprung und Gründung der Kirche
Bereits im Hochmittelalter gab es in Hüllhorst eine Kapelle, die wahrscheinlich als Filialkirche der Lübbecker Andreaskirche galt. Im Jahr 1310 oder später stiftete Stacius von Tribben die Hüllhorster Kirche. Der genaue Zeitpunkt dieser Stiftung ist jedoch nicht bekannt.
Renovierungen und Bauarbeiten im Laufe der Jahrhunderte
In den folgenden Jahrhunderten wurde das Gebäude mehrfach renoviert und umgebaut. Der Kirchturm ist der älteste Teil der heutigen Kirche; in der Oberschwelle der Kirchturmtür ist die Jahreszahl 1592 eingemeißelt, jedoch bleibt unklar, ob dies das Baujahr bezeichnet.
Erweiterungen im 18. und 19. Jahrhundert
1712 wurde das Kirchenschiff nach Norden hin vergrößert, nachdem die Kirchengemeinden Büttendorf und Ahlsen in die Hüllhorster Gemeinde integriert wurden. Im Jahr 1869 erfolgte der Abriss der Kirche, abgesehen vom Turm. Von diesem außergewöhnlichen Anblick existiert eine Bleistiftzeichnung von Theodor oder Eberhard Gieseler, die einen freien Blick von Süden über den Kirchplatz nach Norden zeigt.
Neubau der neugotischen Hallenkirche
1870 begann der Bau der neuen, dreischiffigen Hallenkirche im neugotischen Stil mit Chor und Sakristei. Zunächst reichte nur das Mittelschiff bis zum Turm. Die Einweihung fand am 14. Mai 1871 statt. Umbaupläne aus den Jahren 1913 und 1936 wurden allerdings nicht realisiert.
Umbauten und Erweiterungen in den 1950er Jahren
Von 1955 bis 1959 erfolgte ein umfassender Umbau. Im Jahr 1956 wurden die Seitenschiffe um ein Joch nach Westen bis zum Turm erweitert, sodass das Langhaus heute rechteckig ist. Zwischen 1957 und 1958 wurde im Zuge dieser Umbaumaßnahmen eine Gedenkhalle für die Gefallenen der beiden Weltkriege im Turm errichtet. Auf einer großen Steintafel sind die Namen der gefallenen Männer aus den Ortschaften Hüllhorst, Ahlsen, Reineberg und Büttendorf eingraviert.
Die Glocken der Andreaskirche
Die Andreaskirche verfügt über insgesamt sechs Glocken. Im Turm befinden sich die Auferstehungsglocke, die Betglocke, die Trauglocke und die Taufglocke, die alle 1957 in der Glockengießerei Gebrüder Rincker aus Bronze gegossen wurden. Zusätzlich wurden 1992 zwei Uhrenschlagglocken an der Westseite des Turmhelms angebracht.
Historische Gegenstände in der Kirche
Zu den ältesten Teilen der Kirche zählen das Altar-Kreuz aus dem Jahr 1450, ein Abendmahlskelch von 1622, der Taufstein von 1675 und das Uhrwerk von 1897.
Die Rückkehr zum Namen Andreaskirche
Wie die Mutterkirche in Lübbecke trug auch die Kirche in Hüllhorst ursprünglich den Namen „Andreaskirche“. Das Presbyterium der Kirchengemeinde Hüllhorst beschloss, diesen Namen anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der heutigen Kirche am 24. Mai 1996 offiziell wieder einzuführen.