Auch wenn er in seinem Wappen drei Pflugschare führte, so darf man annehmen, dass die Wahl auf diesen Standort aus rein strategischen Gründen fiel. Die Hunteniederung stand noch bis in die 1950er und 60er Jahre häufig unter Wasser. Oft musste triefend nasses Heu mit den Händen von den Wiesen getragen werden, Kinder badeten auf den Feldern oder liefen im Winter dort Schlittschuh.
Eine richtige Trutzburg sollte es werden, ein Stützpunkt im Bruch der Essener Mark für weitere Landnahmen. Die versuchte der Bischof von Osnabrück zu verhindern, indem er dem Erbauer verbot, eine steinerne Festung zu errichten. Am 20. August 1390 gelobte Johann von dem Bussche vor dem Richter in Osnabrück, sein Haus nicht aus Stein zu bauen. Er verpflichtete sich zudem, die Burg dem Bischof jederzeit offen zu halten, ihm ein Vorkaufsrecht einzuräumen und keinen Weg durch das Bruch ohne seine Genehmigung anzulegen.
Allen Forderungen des Bischofs zum Trotz war die Ippenburg jedoch - mit steinernem Unterbau, rundum Schießscharten, umgeben von einem tiefen Schlossgraben und nur über eine Zugbrücke zu erreichen - zu einer uneinnehmbaren Festung geworden. Ein weiterer Graben umschloss in einiger Entfernung die Vorburg. Zwischen beiden Gräben lag bis zum 18. Jahrhundert ein hoher, befestigter Wall, der mancher Belagerung standhielt.
Durch Landkauf und "kluge Heiratspolitik" gelang es der Familie von dem Bussche, den Besitz bis ins 19. Jahrhundert beständig zu vergrößern. 1840 erhielt Julius von dem Bussche wegen der Größe der Güter den Grafentitel in "Primogenitur"
Im Jahre 1934 adoptierten Graf und Gräfin von dem Bussche ihren Neffen Albrecht von dem Bussche. Durch Flurbereinigung und wasserwirtschaftliche Verbesserungen entwickelte er die vor dem Krieg an rund 300 Pächter aufgeteilte Ackerfläche allmählich zu einem ernstzunehmenden Wirtschaftsfaktor. Feste Straßen und Stromnetze wurden in den 1960er Jahren ausgebaut und machten das vormals unwegsame Gelände befahrbar. Die Weichen für eine moderne Landwirtschaft waren damit gestellt.
Aber auch die Rolle von Schloss Ippenburg als touristische Attraktion im Osnabrücker Land gewinnt in den vergangenen Jahren ein zunehmend eigenes Profil. Zum bundesweit bekannten, sommerlichen Festival „Gartenlust & Landvergnügen“ öffnen die Schlossherren ihren Park und es kommen in jedem Jahr an den vier Fest-Tagen mehr als 30.000 Besucher. Rund 10.000 sind es zum ländlichen Herbstfest und an den Sonntagen zwischen Mai und Ende August folgen jeweils mehrere hundert Besucher der Einladung und genießen das besondere englische Flair im Park und den Charme der überbordenden Blumenfülle um die vormalige Trutzburg.
Der Schlosspark und seine Gärten sind einer der wichtigen Schauplätze der Landesgartenschau Bad Essen 2010 vom 23.04. bis 17.10.2010,
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