Am Südrand des Bad Driburger Golfclubs verläuft ein Fließgewässer, welches in seinem späteren Verlauf in die Aa und anschließend in die Nethe mündet. Beim Thema „Wasser“ denkt man bei Bad Driburg meistens an die Mineral- und Heilwässer oder an die Thermalquellen. Die Vielzahl kleiner Fließgewässer jedoch, welche in Mittelgebirgen wie dem Eggegebirge entspringt, wird trotz ihrer ökologischen Funktion oft übersehen. Naturnahe Fließgewässer der Mittelgebirge haben einen abwechslungsreichen Verlauf, in welchem sich Abschnitte mit schneller und mit träger Strömung abwechseln. In strömungsschnellen Bereichen werden Sedimente abtransportiert, welche in strömungsberuhigten Bereichen, vor allem in Bachkurven wieder abgelagert werden. Der Verlauf eines natürlichen Mittelgebirgsbachs ändert sich auf diese Weise ständig und schafft immer neue Lebensraumstrukturen für die von ihm abhängige Tier- und Pflanzenwelt. Ein typischer, mittlerweile aber immer seltener anzutreffender Bewohner naturnaher Bachläufe ist beispielsweise die scheue Wasseramsel. Für den Vogel ist sauberes und sauerstoffreiches Wasser von höchster Bedeutung, da die Hauptnahrung – kleine Wasserinsekten – hohe Ansprüche an die Qualität des Lebensraumes stellt. Leider sind die Ufer der meisten Fließgewässer heute begradigt, was ihre eigene Dynamik erheblich verändert. Viele Gewässer verlaufen aufgrund der befestigten Ufer immer geradliniger. Die Folge ist, dass das Wasser viel zu schnell abläuft. Sedimente werden sofort abgetragen und können sich nirgends ablagern. Ein wichtiger und typischer Lebensraum des Mittelgebirges geht auf diese Weise verloren. Bad Driburg befindet sich auf der Ostseite des Eggegebirges. Auf dieser Seite des Mittelgebirges fließen die Bachläufe über Diemel, Nethe und Emmer zur Weser, während die Bachläufe auf der Westseite in den Rhein münden. Das Eggegebirge bildet die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser, der Teutoburger Wald dagegen bildet die Wasserscheide zwischen Weser und Ems.