So steht es in dem Aufruf an die Einwohnerschaft von Hüllhorst, die Ende 1929 aufgerufen wurde, für die Errichtung eines Denkmals zu spenden. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von einem eigens hierfür gegründeten Denkmalausschuss unter Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Heuvemann sowie weiterer Vertreter aus Kirche und Handwerk der Kirchengemeinde Hüllhorst.
Den Auftrag für das Denkmal erhielt der deutschen Bildhauer Hans Dammann (1867-1942) aus Berlin. Er war ein bekannter Künstler für Soldatengrabmale und Kriegerdenkmäler seiner Zeit. So finden sich hierzulande häufig Denkmäler, die von Hans Dammann errichtet wurden. Zum Beispiel ganz in der Nähe in Enger/Westf. Die Ähnlichkeit ist auf den ersten Blick erkennbar. Für seinen Auftrag erhielt Hans Dammann 9.000 Reichsmark.
Das Standbild zeigt einen deutschen Soldaten in Uniform wie er "war, stand und starb". Die Bronzeskulptur hält in der rechten Hand ein Gewehr, die linke Hand ist kraftvoll zur Faust geballt. Der Gesichtsausdruck ist angespannt, die Körperhaltung imposant und wuchtig. Das Standbild soll auf den Betrachter den beschützenden deutschen Krieger darstellen, der selbstlos Volk und Vaterland mit seinem Leben verteidigt. Diese Art der Darstellung war typisch für die Heldenverehrung der Soldaten nach dem verlorenen 1. Weltkrieg.
Auf den aus Erz gegossenen Tafeln links und rechts auf dem Sockel des Denkmals stehen die 73 Namen der im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten aus den Ortsteilen Hüllhorst, Ahlsen-Reineberg und Büttendorf. Mit aufgeführt sind zudem noch die damaligen Hausnummern und das Todesdatum der Männer.
Die Einweihung des Denkmals fand am 21. September 1930 statt. Unter großer Beteiligung der Hüllhorster Bevölkerung und der örtlichen Vereine wurde es an diesem Sonntagnachmittag bei herbstlichen und regnerischen Wetter enthüllt. Die Feierstunde wurde mit gestaltet vom Posaunenchor und Männergesangverein. Auch einzelne Schüler trugen Gedichte vor. Die Weihrede hielt der damaligen Hüllhorster Pfarrer und Superintendent Karl Kuhlo (1858-1940). Anwesend waren unter anderem auch der damalige Landrat von Borries und der Künstler Hans Damann selbst. In pathetischen Reden wurde der Gefallenen gedacht und die Bedeutung des Denkmals für künftige Generationen hervor gehoben.
Die Errichtung des Denkmals sollte auch dazu beitragen, einen Ort zum Trauern für die Hinterbliebenen zu schaffen, da die gefallenen Angehörigen meistens nicht auf dem örtlichen Friedhof bestattet werden konnten, sondern in Kriegsgräbern an der Front beigesetzt wurden.
Eine umfangreiche Dokumentation der Einweihungsfeier zusammen mit den originalen Zeitungsartikeln befindet sich in der Hüllhorster Schulchronik.
Die Nazis missbrauchten diesen Ort während der dreißiger Jahre für ihre Propaganda. Der Volkstrauertag wurde zu dieser Zeit in Heldengedenktag umbenannt und führende Mitglieder der NSDAP aus Hüllhorst trugen hier ihr nationalsozialistisches braunes Gedankengut vor. Diese Veranstaltungen fanden zur Zeit der Naziherrschaft auch immer im Beisein der Hüllhorster Bevölkerung und der Hüllhorster Vereine statt.
Der im 2. Weltkrieg gefallenen 136 Männer der Kirchengemeinde Hüllhorst wird mit einer Ehrentafel im Turm der Hüllhorster Kirche gedacht. Diese wurde nach dem Umbau der Kirche 1956 errichtet.
Eine Kranzniederlegung am Kriegerehrenmal war bis in die siebziger Jahre fester Bestandteil des jährlich stattfindenden Feuerwehrfestes.
Noch heute wird an dieser Stelle alljährlich im November am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge spricht der Bürgermeister, der auch den Kranz niederlegt, die Andacht hält der Pastor. Jährlich nimmt der Posaunenchor sowie die Freiwillige Feuerwehr und die Reservistenkameradschaft Hüllhorst an dieser Gedenkfeier teil. Am Ende der Veranstaltung spielt der Posaunenchor das Lied "Ich hatt´ einen Kameraden". Die Beteiligung der Bevölkerung hat über die Jahre kontinuierlich abgenommen. Heute sind es nur noch wenige, oftmals ältere Bewohner des Ortes, die den Weg am Volkstrauertag hierher finden.
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