PORTA PATET, COR MAGIS (Das Tor steht offen, das Herz umso mehr)
Das Kloster Loccum bietet das Bild eines mittelalterlichen Zisterzienserklosters, wie es sich sonst nördlich der Alpen nur noch im Kloster Maulbronn in Württemberg findet. Die heute noch sichtbaren Klostergebäude sind nach 1200 gebaut worden. Die ältesten Gebäude sind die Stiftskirche, der Kreuzgang, das Slaphus und das Laienrefektorium. Das Refektorium wurde 1599 fertiggestellt, das Konventshaus um 1750 errichtet. Die Zehntscheune („Der Elefant“), die Pilgerscheune, die Walkmühle und weitere Wirtschaftsgebäude wurden im 13./14. Jahrhundert erbaut.
Gegründet wurde das Kloster am 21. März 1163. Drei Monate später trafen 12 junge Mönche mit ihrem Abt Ekkehard, ausgesandt vom Zisterzienserkloster Volkenroda in Thüringen, im Stiftungsgebiet ein. Das Kloster nahm seinen Anfang und fand aufgrund der Ernsthaftigkeit des geistlichen Lebens schnell Anerkennung. Die Klosterkirche konnte in den Jahren 1220 bis 1277 erbaut werden. Anfang des 14. Jahrhunderts erlangte das Kloster seine größte wirtschaftliche Kraft, 1320 wurde der Loccumer Hof in Hannover als wichtigste Niederlassung erbaut. Auf Betreiben der welfischen Landesherren nahmen Abt, Prior und Konvent 1593 das lutherische Augsburgische Bekenntnis an und wurden ein evangelisch-lutherisches, ehemaliges Zisterzienserkloster.
Weil in ein evangelisches Kloster keine Mönche mehr eintreten konnten, wurden künftige Pastoren, die auf ihre Pfarrstelle warteten, als Mönche auf Zeit aufgenommen. Daraus entwickelte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts das neue Predigerseminar für zwölf Kandidaten.
Im Zentrum des Klosters steht die Stiftskirche. Sie gehört in die älteste Bauperiode des Klosters und ist in ihrer ursprünglichen Gestalt durch die Jahrhunderte unverändert geblieben. Der Dachreiter der Zisterzienserkirchen soll kein hoch aufragender Turm, sondern ein Zeichen der Bescheidenheit sein.
Den Grundriss bildet ein Kreuz. Das auf einem schmalen Balken über dem Chorraum stehende Tafelkreuz von 1240 weist auf die Mitte des christlichen Glaubens hin. STAT CRUX DUM VOLVITUR ORBIS (das Kreuz steht, selbst wenn der Erdkreis durchdreht) lautet einer der Leitsprüche im Kapitelsaal. Reste des Chorgestühls finden sich noch im Chorraum. Im Osten ist der Altarraum flach geschlossen. Ein großes Maßwerkfenster (neuere Darstellung der Taufe Jesu durch Johannes) gliedert die westliche Mittelschiffwand.
Südlich gliedert sich das Geviert des Kreuzgangs an die Kirche an. In der Mitte liegt der quadratische stille Innenhof, gegenüber der Tür zum Innenhof der alte Kapitelsaal. Es folgen die Räumlichkeiten der Bibliothek sowie das Refektorium, das 1599 als neuer Speiseraum fertigestellt wurde. Hier fanden die Gespräche zwischen den Konfessionen um 1700 statt.
Heute ist im Kloster Loccum das einzige Predigerseminar der Hannoverschen Landeskirche angesiedelt. Hier werden Theologinnen und Theologen nach ihrem Universitätsabschluss auf die praktischen Tätigkeiten im Pfarramt vorbereitet. Darüber hinaus werden im Kloster Einkehrtagungen angeboten. Auch kirchliche und weltliche Gruppen haben die Möglichkeit, das Kloster für eigene Tagungen zu nutzen.
Gottesdienste in der Klosterkirche: So. 10.00 UhrJeden Abend um 18.00 Uhr (außer an Sonn- und Feiertagen) wird im Kloster die HORA in der Tradition der Zisterziensermönche gefeiert.Einzeleinkehr im Pilgerhaus.Spiritual Consulting für Führungskräfte."Musik zur Einkehr": Jeden Sonntag um 17.30 Uhr an verschiedenen Orten im Kloster ertönen vielfältige Klänge, die zum Innehalten und Lauschen einladen. (Refektorium / Stiftskirche / Innenhof /Kreuzgang)
Klostercafé: Mo.-Do. 12.00 - 18.00 Uhr, Fr.-So. 11.00 - 18.00 Uhr, bei gutem Wetter auch bis 21.00 Uhr.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sigwardsweg.de
Good to know
Openings
Jeden Abend um 18.00 Uhr (außer an Sonn- und Feiertagen) wird im Kloster die HORA in der Tradition der Zisterziensermönche gefeiert.
Öffentliche Führungen: von April bis Oktober jeden Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr.
"Musik zur Einkehr": Von Mai bis September jeden Sonntag um 17.30 Uhr ertönen vielfältige Klänge, die zum Innehalten und Lauschen einladen.