Daher existierte auf dem Verwaltungssitz auch eine Brennerei (heute Amtsweg 25), welche im Wesentlichen die alleinigen offiziellen Brennrechte für den Verwaltungsbezirk hatte. Diese Brennerei wurde um 1754 von einem aus Gehlenbeck stammenden Branntwein-Brenner und dessen Knecht im Auftrag des Amtmannes und des Staates Preußen betrieben.
Der Absatz des gebrannten Korns in dieser Brennerei blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Als wesentliche Ursachen wurden in dem Bereisungsprotokoll des KriegsRats Barensprung im Jahre 1754 neben der „jetzigen großen Armut unter den Unterthanen“ außerdem die „vielfachen Defrandationen (Schmuggel/Schwarzbrennerei) in Lübbecke und Bünde“ erklärt. Zudem soll auch die schlechte Getreidequalität auf dem Reineberg zu dem mageren Brennergebnis geführt haben sowie der Umstand, dass in den umliegenden Bauernschaften nach Auskunft der dort ansässigen Bauern kein Branntwein getrunken wurde.
Nach der Auflösung des Amtes Reineberg wurde diese Brennerei an zwei Brüder veräußert. Das Gebäude wurde von diesen später durch einen Doppelfachwerkgiebelbau getrennt. Diese für den hiesigen Bereich ungewöhnliche Bauform wurde erst um 1929/1930 durch das heutige Gebäude abgelöst.
Auch heute sind noch Teile der alten Brennerei erhalten. Hierzu zählen neben dem Gewölbekeller noch die vermutlich damals von den Branntwein-Brennern genutzten darüberliegenden Räume im Westteil des Gebäudes.
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