Die Alte Klus wurde im Jahr 1818 erbaut und zeugt von der Entschlossenheit und dem Glauben der Frotheimer Bürger, die sich trotz widriger Umstände für den Bau eines eigenen sakralen Gebäudes einsetzten. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Kirchspiel Gehlenbeck mussten die Frotheimer bis dahin zu kirchlichen Anlässen weite Wege auf sich nehmen. Doch mit der Errichtung der Klus, deren Baukosten sich durch eine beachtliche Spendensammlung der Dorfgemeinschaft finanzierten, erhielt Frotheim endlich eine eigene Kapelle.
Am Türsturz der Klus ist ein biblischer Spruch zu lesen, der Psalm 26, Vers 8 zitiert: „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnet.“ Dieser Spruch erinnert an die tiefe Verbundenheit der Menschen mit ihrer Kapelle.
Architektur und AusstattungDie Klus ist ein schlichter Fachwerkbau mit einem charakteristischen dreiseitigen Chor. Das Innere der Kapelle ist einfach gestaltet, mit einem Ziegelsteinboden und einem ursprünglichen Gestühl, das bis heute erhalten geblieben ist. Über dem Altar thront die historische Orgel, und die Kanzel befindet sich an der südlichen Chorwand. Über dem Eingang erhebt sich ein Glockenreiter, der den schlichten Bau krönt. Dank umfangreicher Restaurierungen erstrahlt die Kapelle heute wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.
Die Orgel – Ein Klang aus dem 18. Jahrhundert
Im Jahr 1818 kaufte der damalige Lehrer Detering für die Klus eine Orgel vom Gut Hüffe. Die Orgel, die 1791 von dem vermutlich aus Lavelsloh stammenden Orgelbauer Georg von Quellhorst gefertigt wurde, ist ein weiteres Highlight der Kapelle. Nachdem sie lange außer Betrieb war, wurde sie 1935 wieder instandgesetzt und diente bis zum Bau der neuen Friedhofskapelle im Jahr 1970 als Begleitung des Gemeindegesangs. Nach einer umfassenden Restaurierung durch die Firma Speith im Jahr 1999 ist die Orgel heute wieder spielbar und wartet auf eine erneute Überholung, die derzeit geplant wird.
Eine besondere Rolle spielt auch die Glocke der Klus. Im Glockenreiter angebracht, stammt sie ursprünglich aus dem Jahr 1790 und begleitete die Dorfbewohner durch ihr Leben – vom Gottesdienst über das tägliche Gebet bis hin zu Trauerfeiern. Während des Zweiten Weltkriegs konnte die Glocke vor dem Einschmelzen bewahrt werden und kehrte unversehrt nach Frotheim zurück. Nach einer Zeit im Turm der Grundschule wurde sie 2005 an ihren ursprünglichen Platz in der Klus zurückgebracht. Heute ist die Glocke wieder voll funktionsfähig und ein stolzes Symbol der Dorfgemeinschaft.
Die Engel – Ein letzter Schliff
Um die Alte Klus wieder in ihrer ursprünglichen Pracht erstrahlen zu lassen, setzte sich die Dorfgemeinschaft für die Wiederbeschaffung zweier Figuren ein: die Engel, auch Putten genannt, die einst neben dem Altar standen. Mit Spenden wurde es möglich, die Engel von einem Holzbaumeister nachbilden zu lassen. Seit 2007 schmücken die neu gestalteten Engel die Kapelle und vollenden das historische Bild der Alten Klus.
Veranstaltungen und Leben in der Alten Klus
Seit der grundlegenden Renovierung und Wiedereinweihung steht die Alte Klus unter Denkmalschutz und hat sich zu einem lebendigen Ort für Veranstaltungen entwickelt. Zahlreiche Feiern finden hier statt, von Hochzeiten und Taufen über Lesungen bis hin zu Konzerten und Passionsandachten. Ein besonders beliebtes Ereignis ist das Silvesterblasen zum Jahresabschluss. So ist die Alte Klus auch heute noch ein zentraler Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und Besucher.
Besuchen Sie das Handwerksdorf Frotheim
Unweit der Alten Klus lädt das Handwerksdorf Frotheim dazu ein, traditionelle Handwerkskunst hautnah zu erleben. Hier können Besucher Einblicke in historische Berufe wie Schmieden, Weben und Töpfern gewinnen und mit Handwerkern ins Gespräch kommen. Das Dorf ist ein idealer Ort, um sich mit der Geschichte der Region und den Fertigkeiten, die einst das Leben bestimmten, vertraut zu machen.
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